Der gestrige Sonntag war ein Tag, an dem wir nichts weiter getan haben als auszuruhen. Am Freitag wurde unser Sprössling getauft, und entsprechend aufregend waren die Tage des langen Wochenendes. Es war wie mit allen Feiern – lange geplant und vorbereitet und dann wie im Nu vorüber. Für mich war es doppelt aufregend und spannend: Natürlich, weil es die Taufe meines eigenen Kindes war, das ist ja noch einmal etwas anderes als z.B. die von Nichten und Neffen oder den Kindern lieber Freunde. Und zum anderen war es eine völlig neue Erfahrung, denn Constantin wurde griechisch-orthodox getauft. Jetzt bin ich schon so lange mit dem großen Griechen zusammen und verheiratet – aber die erste griechisch-orthodoxe Taufe, die ich miterlebt habe, war tatsächlich die unseres Kleinen.
Die Zeremonie soll sehr schön gewesen sein, habe ich mir sagen lassen… so wirklich aufgenommen habe ich sie nicht, denn leider war das Söhnchen maximal unentspannt. Natürlich hatten wir uns im Vorfeld Gedanken gemacht, wie er den Taufakt erleben würde, ob er beim Eintauchen ins Wasser schreien würde und ob er anschließend, frisch gesegnet und gesalbt, in sein Taufgewand passen würde. Sorgen, die wir uns so nicht hätten machen brauchen, denn der Moment des Eintauchens – in der orthodoxen Kirche werden die Täuflinge komplett ins Wasser getaucht, nicht nur übergossen – war so ziemlich der einzige Moment, in dem er nicht gebrüllt hat. Wahrscheinlich, weil die kleine Wasserratte das Baden so liebt. Ansonsten habe ich den größten Teil der einstündigen Zeremonie damit zugebracht, ein völlig aufgelöstes und sich windendes Kerlchen zu trösten. Nicht eben das, was man sich wünscht! Nach einer Stunde Schlaf war er bei der anschließenden Feier aber wieder sein altes fröhliches und gut gelauntes Selbst, flirtete mit den Kellnerinnen und freute sich über den Lärm, den das brandneue Spielzeugauto verursachen kann.
Was für ein aufregender Tag für uns alle!
So war denn der Sonntag der wohlverdiente ruhige Ausklang des Wochenendes, ein Tag zum Spazierengehen, Füße hochlegen, in der Sonne sitzen und Kuchen essen. Diesen Quittenkuchen nämlich. Der Baum im Garten der Schwiegereltern hat sich in diesem Jahr selbst übertroffen und mehr als 35 Kilo Quitten produziert. Mein Enthusiasmus kannte, wahrscheinlich befeuert durch den betörenden Duft, der das Auto erfüllte, zunächst keine Grenzen, aber auch nachdem ich meiner Quitten-Buddy Martina die Hälfte abgegeben habe, war noch richtig viel da und wartete auf Verarbeitung. Aber ich muss zugeben, nach gefühlten LKW-Ladungen voll von Gelée, Chutney, Quitten-Apfel-Mus und verschieden angesetzten alkoholischen Getränken macht der Enthusiasmus so langsam die Biege. Auch wenn immer noch 25 Früchte da sind… Vor dem Kuchen hier waren es allerdings 27, wir nähern uns also der Nulllinie.
Käsekuchen mit Mohn und Quitte
Zutaten
FÜR DEN BODEN
- 120 g Mehl
- 30 g Süßmittel wie z.B. Sukrin
- 50 g kalte Butter
- 1 Prise Salz
- 2-3 EL kaltes Wasser
FÜR DIE MOHNSCHICHT
- 250 g Milch
- 50 g Mohn
- 40 g Süßmittel
- 30 g Grieß
- 25 g Butter
FÜR DIE KÄSEKUCHENSCHICHT
- 250 g Quark
- 150 g Crème fraîche
- 100 g Süßmittel
- 2 Eier
- 1 Msp. gemahlene Vanille bzw. das Mark 1/2 Schote
- 75 ml Sahne
- 30 g Mehl oder Stärke
- 2 große Quitten
Anleitungen
- Zunächst den Boden herstellen, dazu Mehl, Süßmittel und Salz mischen, die Butter in kleine Würfel schneiden und alles zusammen mit dem Wasser zu einem Teig verkneten. Für 1 Stunde kalt stellen.
- Dann die Mohncreme zubereiten: Milch mit Süßmittel und Mohn aufkochen, dann den Grieß unterrühren und solange unter Rühren kochen, bis die Masse eindickt. Butter unterrühren und alles abkühlen lassen. Dabei immer wieder durchrühren, damit sich keine Haut bildet.
- Die Quitten waschen und schälen, dann vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Entweder im Dampfgar-Einsatz weich dünsten oder in etwas Wasser weich kochen. Wenn sie dabei zerfallen, ist das nicht weiter dramatisch.
- Den Backofen auf 170°C vorheizen. Backform mit Backpapier auslegen oder einfetten.
- Den Teig für den Boden aus dem Kühlschrank holen und ausrollen, den Boden der Backform damit bedecken und einen kleinen Rand formen. Mehrfach einstechen und dann 10 Minuten vorbacken.
- Derweil die Käsekuchen-Masse anrühren: Dafür Quark, Crème fraîche, Eier, Süßmittel und Vanille glatt rühren. Sahne und Mehl unterheben.
- Auf dem vorgebackenen Boden nun die Mohnmasse verstreichen, die Quitten darauf verteilen und final die Käsekuchencreme darüber gießen. 45 Minuten in den Ofen schieben und goldbraun backen. Am besten bei geöffneter Ofentür abkühlen lassen.
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