Am Freitag sah meine Küche aus wie ein Schlachtfeld: Ich habe 4 Kuchen gebacken.Nicht etwa, weil ich plötzlich alle Kohlenhydratsverzichtabsichten über den Haufen geworfen habe, nein nein… das lief unter dem Motto “die kluge Frau backt vor”. Die Kuchen sind nämlich nach dem Auskühlen mehr oder weniger direkt in den Tiefkühler gewandert und werden bis zu unserem Polterabend dort vor sich hinfrieren. Und wie gut, dass ich es getan habe, denn ich wollte so unbedingt meine neue Backform ausprobieren, und ich glaube, wenn ich das am Tag der Party direkt gemacht hätte, wäre wohl all meine hart angetrainierte Gelassenheit mit einem Mal futsch gewesen. Und die neue Backform im Zweifelsfall auch. Das Schätzchen ist nämlich mal gar nicht so leicht zu handhaben! Der erste Kuchen ist förmlich in der Form explodiert, da das amerikanische Modell offensichlich nicht das Fassungsvermögen einer hier üblichen Kranzform hat. Außerdem war der Kuchen etwas zu knusprig geworden… Beim zweiten Kuchen habe ich dann nicht nur weniger Teig genommen, sondern auch vorsichtshalber ein feuchtes Handtuch um die Form gewickelt, mit dem Ergebnis, dass der Kuchen zwar ganz wunderbar gleichmäßig aufging – sich aber dann nicht dazu bewegen ließ, in einem Stück aus der Form zu gleiten… Katastrophenalarm!!! Die neue Backform wurde mit Flüchen und bösen Blicken bedacht und der 35 EUR Kaufpreis nicht für wert befunden.
Zur “Entspannung” rührte ich die anderen Teige leicht grummelig in andere Backformen, und alles ging wunderprima.
Aber mein Ehrgeiz ließ mich nicht ruhen – diese olle blöde Form musste doch zur Kooperation bewogen werden können! Also blies ich erneut zum Angriff, stellte den Teig diesmal mit einem Ei weniger her, fettete die Form mit mehr Akribie, als ich sie jemals einer Backform angedeihen lassen habe, siebte eine feine Mehlstaubschicht darüber, verteilte und klopfte, redete Teig und Form gut zu – und siehe da. Es gelang. Sieht hübsch aus. Dass der Kuchen schmeckt, kann ich aus Erfahrung sagen, da es das gefühlt 184. Mal war, dass ich diesen Kuchen gebacken habe.
Die verwendete Menge an Zucker scheint riesig, aber die braucht es, um den Kakao auszubalancieren.
Teufelskuchen
Zutaten
- 250 g weiche Butter
- 2 Tassen Zucker
- 2 Päckchen Vanillezucker
- 4 Eier
- 2 Tassen Mehl
- 3 EL Kakao
- 1 TL Natron
- 200 g Saure Sahne
Anleitungen
- Ja ja ja, ich weiß. Ich predige immer, dass erst Eier und Zucker fluffig geschlagen werden sollen. In diesem Fall mache ich einmal eine kliiitzekleine Ausnahme.
- :: Backofen auf 180°C vorheizen.
- :: Butter, Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen, dann die Eier einzeln nach und nach unterrühren, nach jedem Ei so lange schlagen, bis es richtig eingerührt ist.
- :: Mehl, Kakao und Natron mischen, über die Butter/Zucker/Ei-Masse sieben und erst mit dem ausgeschalteten Handmixer etwas einrühren – man kann auch gleich volle Pulle, aber dann beschwert Euch nicht über feinen Kakaostaub, der alles bedeckt! 😉 Dann gut durchmixen. Am Ende die saure Sahne unterrühren.
- :: In eine gut gefettete Form füllen und ca. 50 – 60 Minuten backen. In der Form leicht auskühlen lassen.
- Durchgezogen schmeckt der Kuchen einen Tag später fast noch besser!