Einen Moment nicht aufgepasst und zack: tritt einem der Herbst auf die Füße. Höflich geht anders. Er klingelte noch nicht mal, sondern weckt mich mit laut-prasselndem Regen gegen meine Fensterscheiben auf, als hätte er Angst, dass ich ihn überhören würde. Understatement ist wohl nicht so seins.
So lieblich-leicht wie die Frühlingssonne, die morgens meinen Rücken streichelt, ist er nicht. Und so lau und betörend wie der Sommer auch nicht.
Wie vieles, hat er seine zwei Seiten. Nachts im See schwimmen ist nicht mehr. Und die Sommerkleider habe ich auch nach hinten in den Schrank gehängt. Sonnencreme ist eh alle. Dafür Mütze auf die Locken und Handcreme nach dem Radeln. Fokussiertes Arbeiten geht in der Nebelstadt nun auch besser.
Und überhaupt: Mit dem Herbst kann ich bei Kerzenlicht, Wollsocken und guten, schweren Backwerken die schummrigen Abende genießen. Taugt dem Elfennaturell aufs Höchste. Strickzeug habe ich auch wieder rausgeholt. Und schaffe jeden Winter so 10 Reihen. Leidenschaftlich verhaftet bin ich woanders.
Zum Herbst passt ziemlich vieles: heißer Chai-Tee, dicke Bücher, das Netflix-Abo mit Pizza und den Lieben, Schmorgerichte, Risotti, Tina Dico und Ray Charles, Schokoladenkuchen, heißer Apple Crumble mit Eis, kräftiger Rotwein. Nicht vergessen will ich die Maroni und langen Spaziergänge. Und auch im Irish Pub wird es nun wieder gemütlich warm. Ohja, genau: jetzt wird auch wieder Sturm getrunken.
Der Herbst ist kraftvoll und stürmisch, und wenn er ein Date mit der Sonne hat, dann glänzt alles golden.
Und an so einem güldenen Herbstnachmittag mit Teetasse in den Händen und Ray Charles in den Ohren lässt sich es durchaus aushalten.
Halt Moment, da fehlt was.
KÜRBISPÜREE, HONIG, BRAUNER ZUCKER, SOJAMILCH, OLIVENÖL, ZITRONENSAFT UND CHAI-GEWÜRZ
Ich hab doch kleine Pumpkin Pie Muffins gebacken. Mit Mürbteig! Dana inspirierte mich, die Füllung ist von ihr und geht schnell. Den Mürbteig habe ich mir ausgedacht, ist jetzt auch kein Hexenwerk.
VEGAN, GLUTENFREI, UNKOMPLIZIERT – SO KOMMT IHR FIX ZU EUREM HERBSTGENUSS
Packt einfach Euren Hokkaido in den Ofen, im Ganzen, und eine Stunde später könnt ihr das Püree für die Füllung weiterverwenden. Bisschen abkühlen lassen und dann aufbrechen und die Kerne entfernen. Falls Ihr zuviel Püree habt: für Suppe, Curry, Risotti, Porridge oder sonstwas verwenden. Einfrieren geht auch immer. Super easy, super praktisch.
Dann müssen nur mehr einige Zutaten in den Mixer gegeben und der Mürbteig in die Förmchen gedrückt werden (wahlweise eine 18-20 cm Springform).
AROMATISCH, SÜSS, CREMI
Die Füllung ist aromenreich, gewürzig-süß und unheimlich cremig. Wie feinster Pudding. Mit kleinen Bissen genieße ich die Törtchen. Und auch den Besten schmeckt es vorzüglich.
Die kleinen Pies haben einen Mürbteig mit Kokosöl. Der ist ziemlich lecker und bröselig, weil kokosölig. Außerdem sind die Pies so schnell gemacht, wie der Herbst gekommen ist. Einfach alles in den Mixer schmeißen. Bisschen Mürbteig kneten. Los geht das Vergnügen.
Und ich habe welche eingefroren, Leute. Weil’s einfach lässig ist, nach einem Arbeitstag schnell ein Törtchen aufzutauen und dann zum Nachtisch zu verzehren. Nur so mit mir alleine.
Zum Pie passt Kokossahne. Oder Ihr vermischt Sauerrahm mit etwas Zucker und Zitronensaft. Auch eine Kugel Vanilleeis ist sicher fein. Schlagobers, eh klar (obwohl es generell nicht mein Favorit ist, außer bei Apfel- und Pflaumenkuchen).
In jedem Fall, genießt ihn, den Herbst. Er schmeckt unheimlich fein.
Pumpkin Pie Muffins. Glutenfrei und Vegan.
Zutaten
Mürbteig
- 100 g glutenfreies Mehl
- 30 g Zucker
- 2 Prisen Salz
- 60 g Kokosöl oder Alsan
- 3 EL Eiswasser
Füllung
- 400 g Kürbispüree aus gebackenem Kürbis
- 60 g Honig
- 40 g brauner Zucker
- 100 ml Sojamilch
- 1 EL Olivenöl
- 2,5 EL Kartoffelstärke
- 1,5 EL Chai-Gewürz
- eine Prise Salz
Anleitungen
- Für den Mürbteig alles verkneten. In Muffinsförmchen drücken und 30 Minuten kühlen.
- Ofen auf 170 Grad vorheizen.
- Für die Füllung alles im Mixer mixen bis es smooth ist.
- In die Muffinförmchen gießen und 30 Minuten bei 170 Grad backen.
- Auskühlen lassen, kalt stellen.
- Mit Schlagsahne oder geschlagener Kokossahne oder pur genießen.