Die einfachen Dinge sind ja oft die Schönen. Zum Beispiel frisches Brot mit Butter und Salz, eine Wärmflasche, Sonnenschein, eine feste, lange Umarmung, am besten mit einem Kuss oder die Jogginghose nach einem Arbeitstag.
Schokolade gehört auch dazu.
Gibt da mindestens zwei Typen, so mein Eindruck: die Vollmilchfreunde (die lieben meist auch weiße Schokolade und Nougat) und die Anhänger dunkelster Schokolade mit viel Kakao.
Ich bin da multioptional, es entscheiden Qualität und mein aktueller Gusto: die helle Schokolade vom steirischen Schokoladenhersteller ist grandios und sahnige Alpenvollmilchschoki kann bei Zuckerverlangen schon echt was. Nach einem guten Essen aber, schließe ich gerne mit dunkler Schokolade.
Alle, die das auch gerne haben, sind hier richtig. Dieser schlichte, elegante und unaufdringliche Schokoladenfondant zergeht auf der Zunge. Mal wieder die Garantie auf wohliges Genussmurmeln der Mitesser und daher ideal als Abschluss eines feinen Abendessens.
BUTTER, SCHOKOLADEN, EIER, VANILLE, SALZ UND ETWAS HONIG
Und dieser Fondant ist keine Herausforderung. Im Gegenteil: seine Herstellung ist sinnlich und kontemplativ. Da bin ich ganz in mir. Zusammen mit der Lieblingsmusik ist das eine schöne Beschäftigung.
15 Minuten werden nämlich zimmerwarme (!) Eier zu einer dickcremigen, flaumigen und ziemlich hübschen Masse aufgeschlagen. Nicht kürzer. Genießt, wie die Eier immer heller, cremiger und fluffiger werden.
Dann gebt ihr die abgekühlte Schoko-Butter, etwas Vanille, eine Prise Fleur de Sel sowie 2 EL Honig dazu. Noch einmal behutsam durchrühren und in die Form gießen.
Die Schokomasse wird bei 150 Grad in den Ofen gegeben und 25 Minuten gebacken. Stellt Euch vor, wie das riecht. Läuft Euch auch das Wasser im Mund zusammen? Mir schon.
Ich empfehle zwei Dinge.
Beste Schokolade natürlich, nichts unter 70 Prozent Kakaoanteil. Und lieber einen Euro mehr in die Hand nehmen, der Fondant lebt von guter Schokolade und feiner Butter.
Und: den Fondant eine Nacht und einen Tag stehen zu lassen. Vielleicht ist es bei ihm wie bei gutem Käse oder einem wohl überlegten Gedanken. Die Zeit bringt Tiefe und Klarheit im Geschmack und feine, differenzierte Aromen. Vor allem auch Vorfreude.
Denn er schmeckt so cremig, elegant und fein. Meine Gäste meinten, er sei wie gebackene Schokomousse. In kleinen Stücken kann man ihn genießen, ich würde auch nichts dazu servieren.
Schokoladenfondant
Zutaten
- 100 g beste Schokolade 70 Prozent
- 85 g Butter
- 3 Eier zimmerwarm
- 2 EL Honig
- 1 Prise Fleur de Sel und nix anderes
- Vanillepulver
Anleitungen
- Den Ofen auf 150 Grad Umluft vorheizen.
- Eine 18 cm Springform fetten und den Boden mit Backpapier auslegen. Ihr könnt auch kleine Förmchen nehmen und dann 10 Portionen einzeln backen (dann verkürzt sich aber die Backzeit, wahrscheinlich auf 10 Minuten).
- Die Lieblingsmusik anstellen, immerhin müsst ihr 15 Minuten das Rührgerät anschmeißen.
- Die Schoko mit der Butter im Wasserbad bei niedriger Hitze langsam schmelzen. Sie darf nicht anbrennen, daherimmer ein wenig rühren, lasst auch keinen Wassertropfen in die Masse. Die Schokobutter muss dann abkühlen (denn Eier und heiße Flüssigkeiten vertragen sich nicht so).
- Nun die Eier in eine saubere, am besten runde Schüssel mit einer kleinen Vertiefung in der Mitte aufschlagen und 15 Minuten schlagen. Die Masse wird immer dichter, fluffiger, größer und sieht wunderbar herrlich aus.
- Dann zwei Drittel der Schokobutter unter die Masse unterheben, langsam und sachte, es soll nicht alles zusammenfallen. Das letzte Drittel ebenso behutsam unterheben (macht nicht das Volumen der Eier kaputt, sonst geht der Kuchen nicht so fein auf).
- Nun euer Wunderwerk in den Ofen schieben und 25-30 Minuten backen. Ihr werdet sehen, der Kuchen geht schön auf. Macht nun nicht den Fehler, die Ofentür dauernd aufzumachen. Ich weiß, ihr wollt Schokoduft schnuppern, aber der verteilt sich auch so durch die geschlossene Tür. Sonst fällt der Kuchen nämlich eher zusammen und das wäre einfach schade.
- Der Kuchen ist fertig, wenn die Stricknadel sauber rauskommt.
- Abdecken und eine Nacht und einen Tag durchziehen lassen.
- Kalt servieren. Vorher vielleicht mit Kakao bepudern.