Dieser Kuchen ist meine Liebeserklärung an Italien! Schon als ich ein Kind war sind meine Eltern gerne mit mir in den Urlaub nach Italien gefahren. In der Toskana, vor fast 6 Jahren, bin ich dem Land endgültig verfallen und mein Freund auch! Seitdem ist kein Jahr vergangen in dem wir nicht nach Bella Italia gereist sind.
Als Foodie, würde ich behaupten, kann man sich diesem Land ohnehin nicht entziehen. Die Einfachheit, aber auch die Raffinesse der Gerichte hat einen unglaublichen Reiz. In Italien wird außerdem das gesellige und familiäre Beisammensein am Tisch derart zelebriert, dass man sich, sobald ein Topf mit dampfender Pasta auf den Tisch gestellt wird, sofort glücklich und geborgen fühlt. Soulfood eben!
Ich liebe es über die Märkte und in den Feinkostläden umher zu streifen. Das Obst und das Gemüse kommt mir selbst im italienischen Supermarkt immer viel gesünder als in Deutschland vor. In Italien muß das Obst und Gemüse nicht makellos und glänzend sein und wird trotzdem gekauft, denn jeder weiß dort, dass es auf die inneren Werte ankommt. Klar gibt es auch Fastfood und Fertigprodukte, aber ich glaube die Italiener haben sich noch ein ganz großes Stück ihrer Ursprünglichkeit erhalten, um das ich sie absolut beneide.
Seit kurzem lerne ich Italienisch, um vielleicht schon bald das Land noch ein wenig intensiver kennen zu lernen.
Aber jetzt zu meinem Crostata al limone Rezept das ich euch nicht vorenthalten möchte weil ich es so toll finde und das ich zum ersten Mal an der toskanischen Küste in der Nähe von Viareggio in einer schnuckeligen Landhaus-Küche gebacken habe.
Für Nachahmer allerdings eines vorweg: Meiner Meinung nach braucht man unbedingt Amalfi-Zitronen, diese großen knubbeligen Dinger. Mit normalen Zitronen ist mir der Belag furchtbar bitter geworden und mit weiterer Zuckerzugabe konnte man den Geschmack nicht retten. In Deutschland sind Amalfi-Zitronen leider immer recht teuer, wenn man sie überhaupt bekommt. Deshalb bringe ich aus meinen Italien-Urlauben immer welche mit und koche sie in Gläser ein. (Nachtrag zum Thema Bitterkeit der Zitronen: Vor kurzem habe ich mich mit einem befreundeten Koch unterhalten und der hat mir den Tipp gegeben die Schalen, also inklusive dem weißen Inneren, 3 mal zu blanchieren und dazwischen das Blanchierwasser wegzukippen, um die Bitterstoffe weitestgehend zu entfernen. Wer also keine Amalfi-Zitronen bekommt, kann das Fruchtfleisch herkömmlicher Zitronen auslösen, die Schalen blanchieren wie eben beschrieben und dann die Schalen mit Zucker und Fruchtfleisch wie im Rezept zu Kompott kochen. Müsste meiner Meinung nach gut als Alternative funktionieren.)
Crostata al limone – Zitronentarte
Zutaten
Mürbteig:
- 200 g Mehl
- 3 EL Zucker
- Samen einer Vanillestange
- 1 Prise Salz
- 90 g kalte Butter
- 1 Eigelb
- 1-2 EL kaltes Wasser
Belag:
- 3 große Bio-Zitronen oder 2 große Amalfi-Zitronen mir ist es allerdings noch nie ohne Amalfi-Zitronen gelungen, da zu bitter
- 2 Eier
- 230 g Zucker
- 500 g Ricotta
Anleitungen
- Alle Zutaten für den Mürbteig glatt verkneten, dünn ausrollen und eine gefettete und bemehlte Tarteform damit auskleiden. Überstehenden Teig mit einem Nudelholz abwalzen und die Form für eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.
- Zitronen heiß waschen. Die Schale einer Zitrone abreiben und ihren Saft auspressen. Die Eier mit 150 g Zucker schaumig schlagen. Ricotta nach und nach unterrühren, dann Zitronenschale und Saft dazu geben und mischen. Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen. Die Ricottamasse auf dem Teigboden gleichmäßig verteilen und bei 160°C Umluft ca. 45 min backen bis die Oberfläche leicht gebräunt ist.
- Inzwischen die restlichen Zitronen halbieren und in sehr dünne Scheiben schneiden. 100 g Zucker mit 10 EL Wasser und der ausgekratzten Vanillestange erhitzen und kräftig aufkochen. Die Zitronenscheiben darin bei mittlerer Hitze 10 min weich kochen, abkühlen lassen. Oder falls man sich einen Vorrat anlegen möchte in sterilisierte Gläser füllen.
- Den Kuchen nach dem Backen abkühlen lassen und mit Zitronenkompott belegen. Restliches Kompott kann man super unter Joghurt oder Quark rühren und zum Frühstück genießen.