Neulich, bei einem Streifzug durch’s Netz, bin ich einmal mehr bei foodgawker.com gelandet. Deren Spruch “Feed your eyes” kann ich nur unterschreiben – aber mit Haken. Meine Augen mögen wohl gefüttert sein, mein Magen aber knurrt “Das will ich! Jetzt! Und das da auch! Und das! Los!”
Eines der vielen “haben will. jetzt”-Rezepte war ein Japanese Cheesecake. Öhm, Käsekuchen? Japan? Wie jetzt? Doch die Suche nach ebenjenem Käsekuchen ergab ziemlich viele Treffer und so habe ich das als Wink des Schicksals empfunden und sofort auf die Nachbackliste gesetzt, angefeuert durch meinen persönlichen Karate Tiger zu Hause, der per se alles gut findet, was mit Japan zu tun hat. Das Nachbacken hat sich gelohnt! Softer und fluffiger als die deutsche Variante, erinnert der Kuchen ein bisschen an Eierschecke, was in meiner Welt etwas sehr, sehr Gutes ist. Die Herstellung ist auch nicht wirklich aufwendiger als beim deutschen Käsekuchen, außerdem entfällt ja das Kneten und Ausrollen für den Boden.
Leider ist mein Kuchen etwas zusammengesackt, das schiebe ich aber ganz und gar auf meine Ungeduld und Neugier: Bei einem Soufflée macht man den Ofen ja schließlich auch nicht auf!! Selbst schuld.
Langsam könnte ich eine eigene Kategorie für Käsekuchen aufmachen. Aber ich mag das Zeug einfach.
Japanischer Käsekuchen
Zutaten
- 40 g Butter
- 200 g Frischkäse
- 80 ml Milch
- 50 g Mehl
- 15 g Speisestärke
- 1/4 TL Salz
- 6 Eier
- 1/4 TL Weinsteinbackpulver
- 110 g Zucker
Anleitungen
- Vorbereitungen: Backofen auf 160°C vorheizen. 4 kleine feuerfeste Schälchen mit Wasser füllen und auf die vier Ecken eines Backblechs stellen. In den Ofen schieben, so, dass das Rost, auf dem die Kuchenform stehen soll, darüberpasst. Warum das Ganze? Der Kuchen mag die Sauna-Atmosphäre. Natürlich ginge auch ein Wasserbad, aber dann muss man die Form superdicht in Folie packen. Och nö.
- Eine Springform mit Backpapier auslegen und die Ränder buttern. Wer für einen höheren Kuchen eine kleinere Springform nehmen will, sollte die Ränder auch mit Backpapier auskleiden, so dass ein ordentlicher Rand übersteht. Im Prinzip so, wie man es auf so vielen amerikanischen Backblogs sieht.
- Über einem Wasserbad die Butter schmelzen, den Frischkäse und die Milch zufügen und alles klümpchenfrei rühren. Von der Hitze nehmen und abkühlen lassen. Mehl, Speisestärke und Salz mischen und über die Frischkäsecreme sieben, dann mit dem Schneebesen unterrühren.
- Eier trennen. Eigelbe zum Frischkäse geben, gut unterrühren. Das Eiweiß zusammen mit dem Weinsteinbackpulver steif schlagen, ruhig auf hoher Geschwindigkeit, aber nur solange, bis sich feste Spitzen bilden. Den Zucker einrieseln lassen und dann bei sehr geringer Geschwindigkeit noch ein paar Minuten weiterschlagen, bis die Masse fast die Konsistenz von weichen Marshmallows hat. Aber nicht alles vom Mixer schlecken, ja?
- Die Frischkäsemasse ist im Zweifelsfall noch etwas klumpig, also hängt man (BEVOR der Eischnee untergehoben wird!) ein feinmaschiges Sieb über eine große Schüssel und gießt die Masse da durch. Wie gesagt, vor dem Eischnee, denn, wie heißt es bei The Little Teochew so schön: “otherwise you can say sayonara to your cake!”.
- Eischnee vorsichtig und langsam unter die klümpchenfreie Frischkäsemasse heben. In die vorbereitete Form geben und ca. 1 Stunde und 20 Minuten backen. Dann den Backofen ausschalten und den Kuchen noch mal 20 Minuten darin stehen lassen, dann peu à peu die Tür öffnen (der Kuchen bleibt weiterhin im Ofen), damit kein akuter Temperatursturz passiert. Das gute Stück soll ja nicht zusammenfallen. (*pfeif*) Wenn die Gefahr gebannt ist und er halbwegs abgekühlt ist und sich fest anfühlt, kann er raus.
- Komplett auskühlen lassen und in Stücke oder Scheiben oder Rauten schneiden.