Wer von sich behaupten kann er hat noch nix total Verrücktes und Beklopptes in seiner Küche angestellt, der verschwindet jetzt lieber ganz schnell wieder! Heute geht’s hier nämlich um Dinge, die ein großes Quäntchen oder besser gesagt ein gaaaanz großes Quäntchen Verrücktheit erfordern. Und eigentlich auch um Dinge, die ihr bitte nicht nachmachen solltet, außer ihr zählt euch zu Buttercreme-Fanatikern.
Ich les ja unheimlich gerne internationale Foodblogs, darunter auch ein paar aus Amerika, dem Land der unbegrenzten Buttercremigkeit. Und ich muss zugeben, dass mich Layer-Cakes und Konsorten optisch ganz schön in ihren Bann ziehen. Da gibt es ja Unglaubliches. Und mein kleines Genießerherz hüpft und freut sich, dass derlei Kunstwerke auch noch essbar sind. Lange Zeit bin ich um diese Rezepte herumgeschlichen, habe imaginär mit meiner neuen Palette geübt, die Buttercreme zu verstreichen, um letztendlich meiner inneren Stimme nachzugeben die mir immer wieder vernunftbetont sagte: „Nein, Simone, tu es nicht! Das ist amerikanischer Süßkram. Das magst du eh nicht, zu süß, zu klebrig, zu fett…“
Und jetzt ist es passiert! Ich hab es getan, einfach so, aus einer Laune heraus habe ich die ganze Vernunft über Bord geworfen! Entstanden ist ein Orange-Swiss-Meringue-Buttercream-Triple-Chocolate-Layer-Sponge-Cake. Als Vorlage hat mir dieses Rezept den Verstand geraubt, den ich so langsam wieder am Zusammensammeln bin. Heiligsbleche und hinterher ist man immer schlauer, kann ich da nur sagen!
Buttercreme ist einfach nix für mich, obwohl ich Butter eigentlich sehr gerne mag, unschwer an meinem Blogtitel zu erkennen. Hier bei diesem Kuchen ist mir aber entschieden Pi mal Daumen zu viel Buttercreme drin. Es kann sein, dass ich etwas verschwenderisch mit der Creme umgegangen bin, aber selbst wenn ich dünnere Schichten gemacht hätte, würd ich jetzt ganz bestimmt keinen Freudentanz aufführen. Also Fazit für mich: „Hätteste lieber mal auf deinen Verstand gehört!“ Deshalb heute an dieser Stelle kein Rezept. Für diejenigen, die trotz aller Vorwarnung in der Backstube verrückt spielen wollen, hier nocheinmal der Link zum Verstandräuber! Erdbeerpüree einfach durch abgeriebene Orangenschale und ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe ersetzen.
Gegen den Schokokuchen an sich hab ich gar nix einzuwenden, der ist unter leichter Abwandlung vom Original wirklich fantastisch schokoladig und saftig gelungen. Und er ist es definitiv wert ab sofort in mein Repertoir aufgenommen zu werden. Deshalb bin ich nach dieser Aktion auch nicht ganz so enttäuscht. Demnächst zeig ich euch mit dem Schokoboden mal ne ordentliche Torte mit Beeren oben drauf und garantiert buttercremefrei. Abgelichtet und verspeist ist sie schon, jetzt muss ich mich nur noch um den Blogeintrag und die Fotos kümmern. Es hat sich also doch noch gelohnt! Ende gut, alles gut!