Ich bin ein großer Fan von süßem Hefeteiggebäck, siehe auch hier und hier. Ich habe mich auch immer wieder an veganen Milch-Brot-Versionen versucht, aber war nie so recht zufrieden. Was ich wollte, war ein Teig, der pur genauso gut schmeckt wie mein Butter- , Milch- und Ei-lastiger Brioche-Teig. Aber, so sehr ich Alsan mag, Margarine im Teig macht einfach nicht diesen Buttergeschmack, irgendwie hat mir immer etwas gefehlt.
Da ich in letzter Zeit wieder vegan recht motiviert bin, habe ich wieder eine Testrunde gestartet. Der erste Versuch mit Sojajoghurt war gut, aber ich fand, dass man das Soja doch zu sehr rausschmeckte. Dann kam ich auf die Idee, Mandelmus zu verwenden. Was ich am Butter-Brioche vermisste war dieser “volle” Geschmack. Durch den feinen Geschmack von weißem Mandelmus bekommt der Brioche-Teig eine ganz ähnliche Qualität. Das Ergebnis macht mich sehr, sehr zufrieden. Der Striezel ist fluffig, flauschig, weich, genauso wie er sein soll. Ihr könnt euch Scheiben abschneiden und mit Butter bestreichen, aber ich finde, das muss nicht mal sein, denn er schmeckt ganz pur schon fantastisch – genau das gewisse “Etwas”, das gefehlt hat, habe ich hier wiedergefunden.
Osterstriezel heißt der Striezel jetzt, weil in 10 Tagen Ostern ist, aber in Wahrheit kann ich das ganze Jahr nicht genug davon kriegen. Ich mag gerne einen Vollkorn-Anteil im Teig (ca. 20%) weil ich finde, dass er dann nach noch mehr schmeckt. Dinkel-Vollkornmehl ist in Geschmack und Konsistenz viel feiner als Weizenvollkornmehl, deshalb rate ich euch auf jeden Fall zum Dinkel. Ich habe außerdem mit Absicht Reismilch und nicht etwa Sojamilch genommen, weil ich finde, dass der Geschmack neutraler ist, außerdem enthält Reismilch von Natur aus recht viel Zucker und das fand ich für den Striezel sehr passend und gut.
Der Teig ist selbstverständlich auch bestens geeignet für andere Formen und bestimmt eine tolle Basis für Zimtschnecken, Kipferl und was euch sonst noch einfällt. Ich habe darin auf jeden Fall einen neuen Liebling gefunden, den es noch oft geben wird, das nächste Mal zum Osterfrühstück!
Was backt ihr zu Ostern?
Osterstriezel the vegan way
Zutaten:
- 400g weißes Universalmehl (oder griffig)
- 100g Dinkel-Vollkornmehl
- 70g Rohrzucker
- gemahlene Vanille nach Geschmack (bei mir ca. 1/2 TL)
- 1/2 TL Salz
- 30g frische Hefe
- 2 EL lauwarmes Wasser
- 100g weißes Mandelmus
- 50g Kokosöl
- 300 ml Reismilch
- etwas Sojamilch zum Bestreichen
- Hagelzucker zum Bestreuen
- noch etwas Mehl zum Formen und Kneten
ZUBEREITUNG:
Das Mehl mit Zucker, Vanille und Salz in einer großen Rührschüssel gut mischen. Mandelmus mit Kokosfett und 150ml Reismilch pürieren, sodass es glatt ist. Zusammen mit der restlichen Reismilch lauwarm erwärmen (aber nicht zu warm werden lassen, einfach nur etwas über Zimmertemperatur). Die Hefe mit den 2 EL lauwarmem Wasser glatt rühren. In das Mehl eine Mulde graben, Hefegemisch hineingießen und mit etwas Mehl vom Rand bestreuen. 5 Minuten rasten lassen. Dann die zimmerwarme/lauwarme Reismilch-Mischung dazugießen. In der Küchenmaschine auf niedriger Stufe vermischen lassen. Dann auf mittlerer Stufe kneten lassen, bis der Teig sich zu einer glatten Kugel formt und sich vom Rand der Rührschüssel löst. Wenn ihr keine Küchenmaschine mit Knethaken habt könnt ihr natürlich auch eure Muskeln spielen lassen und von Hand kneten.
Teig in der Schüssel in einen warmen Raum ohne Zugluft stellen (bei uns das Badezimmer), ein sauberes Geschirrtusch unter heißes Wasser halten, gut auswringen und die Schüssel mit dem feuchten Tuch abdecken. 1 Stunde gehen lassen.
Dann den Teig auf eine bemehlte Fläche kippen und nochmal kurz durchkneten, bei Bedarf noch eine Spur Mehl einkneten. Den Striezel flechten (ich habe mit 5 Strängen gearbeitet, Anleitung zum Beispiel in diesem Video). Auf ein mit Backpapier belegtes Bacblech legen, mit Sojamilch einpinseln und mit Hagelzucker bestreuen, dann mit einem trockenen Geschirrtuch abdecken und nochmals ca. 25 Minuten aufgehen lassen. In der Zwischenzeit das Backrohr auf 180° C vorheizen (Ober- und Unterhitze).
Den Striezel ca. 35 Minuten backen bis er schön goldbraun ist und himmlisch duftet.
Aufbewahren könnt ihr in ohne Weiteres einige Tage, dazu wickle ich ihn in Papier und in ein Geschirrtuch. Länger als drei Tage hält er allerdings bei uns nicht, dafür sind wir zu gute Esser. Scheibenweise einfrieren klappt auch gut, die Scheiben könnt ihr dann z.B. zu Blitz-Auftauen toasten – lecker!
Denken Sie daran, dieses Rezept bei Pinterest für später zu speichern 🙂